„Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens“
Der 6. September war ein normaler Freitag im Jahreskreis – oder doch nicht? In Maria Frieden ging es jedenfalls sehr festlich zu: Jesusnacht Göttingen an einem warmen Sommerabend.
Der typische Jesusnacht-Dreiklang aus Messe, Anbetung und Nachtgebet war sehr feierlich mit sechs Messdienern, die meisten aus St. Godehard, und Weihrauch, mit zwei Organisten und Kantor, mit zwei Lektorinnen, mit wunderschönem Gesang zur Anbetung, begleitet von E-Piano und Gitarre. Erstmals dabei war P. Clemens Kascholke, der seit kurzem in Göttingen ist und für ein Jahr in der Jesuitenkommunität leben wird.
In seiner Predigt ging P. Clemens von der Frage Jesu im Evangelium aus: „Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da … werden sie fasten.“ Er teilte mit uns seine Überlegungen, wann gleicht mein Leben einer Hochzeit, wann einer Fastenzeit? Und lässt sich das überhaupt voneinander trennen oder gibt es nicht oft beides nebeneinander? Vielen Dank für die Anregungen, weiter zu denken.
Beim Halleluja vor dem Evangelium hörten wir den Satz Jesu: „Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens“. Beim Blick auf mein Leben geht es immer auch um meinen persönlichen Weg der Nachfolge Jesu und jede Jesusnacht soll eine Gelegenheit sein, darüber nachzudenken. In die Zeit der Anbetung gingen wir mit dem Gebet der Deutschen Bischofskonferenz zur Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025, das die Gedanken der Nachfolge und der Beziehung zu Jesus aufgreift:
Herr, Du rufst mich in Deine Nachfolge.
Dieser Weg ist manchmal schwer
und nicht immer kann ich erkennen, wohin dieser Weg führt.
Herr, ich möchte mein Leben nach Dir ausrichten
und Deinen Weg mitgehen.
Am Beginn dieses Weges habe ich eine Bitte an Dich:
„Herr, lehre mich beten.“
Damit ich mit Dir in eine Beziehung trete.
Herr, ich möchte aufbrechen zu Dir – immer wieder neu.
Dafür schenke mir die Gabe des Betens.
Amen.
Für die Beichte und andere Gespräche war neben P. Clemens auch P. Wolfgang Felber SJ da. Die Gebetsanliegen, die aufgeschrieben wurden, schicken wir wieder den Schwestern in Wollstein.
Die Jesusnacht endete mit dem Nachtgebet der Kirche, der Komplet, wieder sehr feierlich mit Messdienern, Orgel und Kantor, der im Wechsel mit der Gemeinde die Hymnen und Psalmen sang. Normaler Freitag oder Festtag? Es war beides!