Mut - Ausdauer - Vertrauen!
20. NIGHTFEVER in Göttingen
Die Kirche ist jung und begeistert Menschen aller Generationen! Das konnte man am Freitagabend mal wieder in St. Michael erleben. Das Nachtfieber war ausgebrochen und zahlreiche, (überwiegend) junge Erwachsene waren aktiv, um einen wunderbaren Gebetsabend vorzubereiten und zu gestalten – für Kirchenferne und Suchende, für Stammgäste und nicht zuletzt für sich selbst.
Die Messe wurde von den beiden jüngsten Jesuiten zelebriert, P. Hans-Martin Rieder und P. Claus Recktenwald, da war Diakon Martin Wirth mit seinen 44 Jahren schon mit Abstand der Älteste am Altar. Orgel und Geige begleiteten die Gemeinde und es gab einige Lieder, die inzwischen zum Nightfever einfach dazugehören, wie das „Lamm Gottes“ von Albert Frey und das „Gottheit tief verborgen“ zur Aussetzung.
In seiner Predigt erläuterte Hans-Martin drei Punkte, die zur Nachfolge gehören, von der Jesus im Tagesevangelium spricht: Mut – Ausdauer – Vertrauen. Er berichtete von seinem Pilgerexperiment während der Ausbildung bei den Jesuiten, von der Aufgabe, innerhalb von 30 Tagen von München nach Wien zu kommen, zu zweit und ohne Geld. Es gehört viel Mut dazu, nicht nur um Wasser und eine Scheibe Brot zu bitten, sondern auch um einen Platz zum Schlafen. Man braucht Ausdauer, jeden Tag wieder andere Menschen anzusprechen mit denselben Anliegen, und muß Vertrauen zu ihnen aufbauen, damit sie einen Fremden bei sich aufnehmen. Und ohne Vertrauen auf Gott würde man so eine Aufgabe wohl gar nicht erst anfangen.
Einige Firmlinge aus St. Paulus hatten Nightfever als Projekt in ihrer Firmvorbereitung gewählt und konnten so auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Sie bekamen Informationen über die Entstehung und Entwicklung von Nightfever seit 2005, Erläuterungen zu den verschiedenen kleinen Angeboten in der Kirche, die sie dann auch selbst wahrnahmen, und hatten die Möglichkeit, das Team beim Einladen der Passanten zu unterstützen. Das machte ihnen so viel Freude, daß sie noch gar nicht nach Hause wollten, als sie eigentlich abgeholt werden sollten, und dann auch länger bleiben durften.
Die Zeit nach der Messe, die immer kurz zusammengefaßt wird als „Gebet, Gesang, Gespräch“, berührte viele Menschen. Manch einer zieht einen Bibelvers, der gerade perfekt zum eigenen Leben paßt, ein anderer entdeckt in den Liedtexten einen neuen Zugang zum Glauben. Die Seelsorger führten viele intensive, teils lange Gespräche, manche davon werden auch noch fortgesetzt und vielleicht zur Taufe oder Konversion führen. Davon zu hören, stärkt dann auch wieder uns für unseren Dienst im Nightfever-Team und zeigt uns, daß diese Abende wichtig sind für die ganze Stadt.
Wir sind sehr froh über zahlreiche Neue, die zum ersten oder zweiten Mal dabei waren. So wächst auch eine der Musikgruppen, die den Abend mitgestaltet und inzwischen Mitglieder aus fünf verschiedenen Ländern hat. Zur Zeit gelingt es gut, junge Leute für Nightfever zu begeistern und ins Team zu holen, auch wenn sie nur für ein oder zwei Jahre zum Studieren in der Stadt sind.
Das nächste Nightfever Göttingen findet statt am Freitag, dem 19. Mai 2017.
Michael Recke