Jesusnacht at home Osterzeit 2020

Zu Beginn

Du kannst ein Kreuz oder eine Jesus-Ikone auf deinen Tisch stellen und eine Kerze anzünden. In Gedanken und im Herzen bist du mit Jesus verbunden und mit allen, die auch heute die Jesusnacht at home feiern. Auch wenn gemeinsame Gottesdienste zur Zeit nicht möglich sind, müssen wir auf das Gebet und die Begegnung mit Jesus nicht verzichten. Er möchte uns auch in diesen Tagen nahe sein und stärken.

Lied

Jubelt und singt, Jesus lebt unter uns! Er ist erstanden, singt ihm euer Lied!
Jubelt und singt und verkündet es laut: Er lebt, halleluja!

  1. Lobt den Herrn mit ganzer Kraft. Er bringt Licht in unsre Nacht.
    Leben hat den Tod besiegt: Er ist auferstanden!
  2. Lobt ihn mit des Himmels Heer, singet ihm, denn er ist gut.
    Hebt die Hände, lobet ihn: Er ist auferstanden!
  3. Lobet ihn für seine Macht, Leben hat besiegt den Tod.
    Offen steht der Himmel nun: Er ist auferstanden!
  4. Lobet ihn, denn er ist groß, Gott ist stärker als der Tod.
    Jesus, er ging uns voraus: Er ist auferstanden!

26.04.2019

Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Christus ist auferstanden! – Er ist wahrhaft auferstanden, halleluja!

An jedem Freitag denken wir an den Leidensweg Jesu und an seinen Tod. Heute denken wir besonders an die Menschen, die unter der Corona-Pandemie leiden, und diejenigen, die daran gestorben sind. Ein Freitag in der Osterzeit macht aber bewusst, dass der Tod Jesu nicht das Ende war: Er ist auferstanden und lebt! Und er will alle Menschen zur Auferstehung führen. Ihm, unserem lebendigen Herrn, wollen wir in der Jesusnacht at home begegnen, ihn und unsere Freundschaft mit ihm feiern. Begrüßen wir ihn im Kyrie.

Kyrie

Herr Jesus, du bist auferstanden von den Toten: Kyrie eleison.
Du hast den Tod bezwungen: Kyrie eleison.

Herr Christus, du wandelst unsre Nächte: Christe eleison.
Du bist die Tür zum Leben: Christe eleison.

Herr Jesus, du erfüllst uns mit tiefer Freude: Kyrie eleison.
Du bewahrst uns in deiner Liebe: Kyrie eleison.

Tagesgebet

Lasset uns beten:

Heiliger Gott,
du hast deinen Sohn
der Schmach des Kreuzes unterworfen,
um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen.
Gib uns die Gnade,
dass auch wir deinem Willen gehorchen
und einst in Herrlichkeit auferstehen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit mit dem Heiligen Geist
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Amen.

Lesung (Apg 5,34-42)

Lesung
   aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen
   erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens Gamáliël,
ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer;
er ließ die Apostel für kurze Zeit hinausführen.
Dann sagte er: Israeliten, überlegt euch gut,
   was ihr mit diesen Leuten tun wollt.
Vor einiger Zeit nämlich
   trat Theudas auf und behauptete, er sei etwas Besonderes.
Ihm schlossen sich etwa vierhundert Männer an.
Aber er wurde getötet
und sein ganzer Anhang wurde zerstreut und aufgerieben.
Nach ihm
   trat in den Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf;
er brachte viel Volk hinter sich
   und verleitete es zum Aufruhr.
Auch er kam um
   und alle seine Anhänger wurden zerstreut.

Darum rate ich euch jetzt:
   Lasst von diesen Männern ab
   und gebt sie frei;
denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk
   von Menschen stammt,
   wird es zerstört werden;
stammt es aber von Gott,
   so könnt ihr sie nicht vernichten;
sonst werdet ihr noch als Kämpfer gegen Gott dastehen.
Sie stimmten ihm zu,
riefen die Apostel herein
   und ließen sie auspeitschen;
dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen,
und ließen sie frei.

Die Apostel aber gingen weg vom Hohen Rat
und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren,
   für seinen Namen Schmach zu erleiden.
Und Tag für Tag
   lehrten sie unermüdlich im Tempel und in den Häusern
   und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem Christus.

Wort des lebendigen Gottes.
Dank sei Gott.

Antwortpsalm (aus Psalm 16)

Kehrvers: Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden. – Kv

Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. /
Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr; *
mein ganzes Glück bist du allein.“
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; *
du hältst mein Los in deinen Händen. – Kv

Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. *
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
Ich habe den Herrn beständig vor Augen. *
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. – Kv

Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; *
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; *
du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen. – Kv

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja.

Nicht nur von Brot lebt der Mensch,
sondern von jedem Wort aus Gottes Mund.

Halleluja.

Evangelium (Joh 6,1-15)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
Ehre sei dir, o Herr.

In jener Zeit
   ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa,
   der auch See von Tibérias heißt.
Eine große Menschenmenge folgte ihm,
   weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Jesus stieg auf den Berg
   und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.
Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.

Als Jesus aufblickte
   und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen,
   fragte er Philíppus: Wo sollen wir Brot kaufen,
   damit diese Leute zu essen haben?
Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen;
denn er selbst wusste, was er tun wollte.
Philíppus antwortete ihm:
   Brot für zweihundert Denáre reicht nicht aus,
   wenn jeder von ihnen
   auch nur ein kleines Stück bekommen soll.
Einer seiner Jünger,
   Andreas, der Bruder des Simon Petrus,
   sagte zu ihm:
Hier ist ein kleiner Junge,
der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische;
doch was ist das für so viele?

Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen!
Es gab dort nämlich viel Gras.
Da setzten sie sich;
es waren etwa fünftausend Männer.
Dann nahm Jesus die Brote,
sprach das Dankgebet
und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten;
ebenso machte er es mit den Fischen.

Als die Menge satt geworden war,
   sagte er zu seinen Jüngern:
   Sammelt die übrig gebliebenen Brocken,
   damit nichts verdirbt!
Sie sammelten
   und füllten zwölf Körbe mit den Brocken,
   die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte,
   sagten sie: Das ist wirklich der Prophet,
   der in die Welt kommen soll.
Da erkannte Jesus,
   dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen
   und zum König zu machen.
Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück,
er allein.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Lob sei dir, Christus.

Impuls

Diakon Martin Wirth hat für uns einen Impuls zum heutigen Evangelium aufgenommen.

Gebet

Kehrvers:
Christus ist erstanden. Halleluja. Er hat den Tod bezwungen. Halleluja.

Unser Herr Jesus Christus ist auferstanden und lässt uns nicht allein,
auch wenn unser Leben Trauer und Dunkel kennt,
Enttäuschung und Zweifel, Mutlosigkeit und Angst,
Sorge und Verwirrung. – Kv

Jesus Christus wandelt Trauer in jubelnde Freude,
Zweifel in unerschütterliches Vertrauen,
Mutlosigkeit in phantasievollen Einsatz,
Sorge in neue Zuversicht. – Kv

Jesus Christus glättet die Wogen der Verwirrung.
Er erhellt das Dunkel unseres Herzens.
Er tränkt die Dürre unserer Seele.
Er heilt die Wunden in unserem Leben. – Kv

In Unsicherheit und Unentschlossenheit sendet er den Geist der Stärke.
In Streit und Unfrieden sendet er den Geist der Einheit.
In Langeweile und Überdruss sendet er den Geist der Freude.
In Gedankenlosigkeit und Egoismus sendet er den Geist der Liebe. – Kv

Fürbitten

Jesus, das Brot, das du uns schenkst, lässt sich auch so buchstabieren: B wie Beziehung, R wie Ruhe, O wie Offenheit, T wie Träume. Dieses Brot stillt wirklich unseren Lebenshunger. Um dieses Brot bitten wir dich:

  • Schenke uns Beziehungen, die so wichtig sind wie das tägliche Brot: Begegnungen, die uns deine Güte spüren lassen; eine Gemeinschaft, in der deine Botschaft gehört und gelebt wird.
    Herr, höre unser Gebet.
  • Schenke uns Ruhe, die so wichtig ist wie das tägliche Brot: die Stille der Gottesdienste, die wir zuhause feiern; Gelassenheit und die Einsicht, dass nicht wir die Macher unseres Lebens sind.
    Herr, höre unser Gebet.
  • Schenke uns Offenheit, die so wichtig ist wie das tägliche Brot: Aufmerksamkeit für dich und das Wort, das du uns sagen willst; Aufgeschlossenheit für die Mitmenschen, die unsere Hilfe brauchen.
    Herr, höre unser Gebet.
  • Schenke uns Träume, die so wichtig sind wie das tägliche Brot: Visionen, wie wir unsere Welt in deinem Sinn verändern können; Phantasie und Ideen, wie wir unser Glaubensleben vertiefen können.
    Herr, höre unser Gebet.

Jesus, gib uns in dieser Zeit, in der wir dich in der Eucharistie nicht empfangen können, das Brot der Beziehungen, der Ruhe, der Offenheit und der Träume, damit wir etwas ahnen von dem Leben in Fülle, zu dem du uns rufst – heute und immer. Amen.

Vater unser

Das Vater unser verbindet alle Christen weltweit, unabhängig von ihrer Sprache und Konfession. So lasst uns gemeinsam in verschiedenen Sprachen beten, wie Anikó in ungarisch:

Vater unser im Himmel ...

Lied

Herr, wir bitten: Komm und segne uns; lege auf uns deinen Frieden.
Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft.

  1. In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszubreiten.
    In der Traurigkeit, mitten in dem Leid, lass uns deine Boten sein.
  2. In den Streit der Welt hast du uns gestellt, deinen Frieden zu verkünden,
    der nur dort beginnt, wo man wie ein Kind deinem Wort Vertrauen schenkt.
  3. In das Leid der Welt hast du uns gestellt, deine Liebe zu bezeugen.
    Lass uns Gutes tun und nicht eher ruhn, bis wir dich im Lichte sehn.
  4. Nach der Not der Welt, die uns heute quält, willst du deine Erde gründen,
    wo Gerechtigkeit und nicht mehr das Leid deine Jünger prägen wird.

Segensbitte

Bitten wir Gott um seinen Segen:

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne uns und schenke uns seine Freude.
Amen.

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben, bewahre in uns die Gabe der Erlösung.
Amen.

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade; er schenke uns das verheißene Erbe.
Amen.

Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Singet Lob und Preis. Halleluja. Halleluja.
Dank sei Gott, dem Herrn. Halleluja. Halleluja.

Lied

Da wohnt ein Sehnen tief in uns,
o Gott, nach dir, dich zu seh'n, dir nah zu sein.
Es ist ein Sehnen, ist ein Durst
nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

  1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir.
    In Sorge, im Schmerz sei da, sei uns nahe, Gott.
  2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir.
    In Ohnmacht, in Furcht sei da, sei uns nahe, Gott.
  3. Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir.
    In Krankheit, im Tod sei da, sei uns nahe, Gott.
  4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir.
    Wir hoffen auf dich, sei da, sei uns nahe, Gott.

Persönliche Begegnung mit Jesus

Du kannst noch eine Zeit lang in der Gegenwart Jesu verweilen und ihm begegnen. Mit allem, was dich bewegt, darfst du zu ihm kommen, und ihm alles anvertrauen: Sorgen und Nöte, Freude und Dank.

Du kannst für die Menschen beten, die dir nahe sind, deine Familie, deine Freunde, besonders für die, die du zur Zeit nicht treffen kannst. Du kannst auch für alle Menschen beten, die von der Corona-Pandemie betroffen sind, und für die danken, die mit großem Einsatz für andere da sind und helfen.

Du kannst Jesus mit Oster- und Anbetungsliedern preisen und den Jesusabend mit dem Nunc dimittis aus dem Nachtgebet der Kirche beenden.

Nunc dimittis

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen
und unser Schutz, wenn wir schlafen.
Damit wir wachen mit Christus
und ruhn in seinem Frieden.

  1. Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden,
    denn meine Augen sahen Gottes Heil.
    Ein Licht für alle Nationen dieser Erde
    und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
  2. Ehre dem Vater, dem Ursprung aller Liebe,
    dem Sohn, der uns den Vater offenbart,
    dem Heil'gen Geist, der in unsren Herzen wohnet,
    jetzt und in alle Zeit, in Ewigkeit.